Überbuchungen: Verkehrsministerium regelt Geldstrafen für Fluggesellschaften

Das russische Verkehrsministerium will „die strenge finanzielle Verantwortung der Fluggesellschaften für den Fall des vorsätzlichen Verkaufs einer größeren Anzahl von Tickets als die Anzahl der Sitze im Flugzeug“ einführen. Das Ministerium berechnet derzeit die endgültige Höhe der Geldbußen für Überbuchungen, berichtete Tass.

Der Pressedienst des Ministeriums sagte, dass die Höhe der Zwangsgelder unter Berücksichtigung der russischen Realitäten mit der weltweiten Praxis übereinstimmen sollte. „Diese Entscheidung wird die Rechte der Passagiere wirksam schützen. Die Strafen sollen die Fluggesellschaften empfindlich treffen aber gleichzeitig auch im Rahmen der Bezahlbarkeit bleiben“, so das Verkehrsministerium. Es wird darauf hingewiesen, dass Geldbußen nicht zugunsten des Staates, sondern zugunsten der Passagiere erhoben werden.

Wie Ilja Sotow, stellvertretender Vorsitzender der Allrussischen Passagiervereinigung, gegenüber Kommersant erklärte, wurde diese Frage bei einer Klausurtagung im Ministerium mit Vertretern aus der Luftfahrtbranche diskutiert. „Gemäß der dabei beschlossenen Vereinbarung sollen die Entschädigungen zwischen 8.000 und 20.000 Rubel liegen – bei einer Flugstrecke von bis zu 1.500 km sollen es 8.000 Rubel und 20.000 Rubel bei einem Flug von über 3.500 km. Auf internationalen Strecken wird die Entschädigung auf der Grundlage der von anderen internationalen Unternehmen gezahlten Beträge berechnet – zwischen 200 bis 400 Dollar.“ Laut Sotow wird „die Entschädigung direkt am Flughafen bar ausgezahlt“.

Das Verkehrsministerium hat die juristische Ahndung von Überbuchungen wieder aufgenommen, da es häufige Beschwerden von Passagieren über Überbuchungen und die fehlende Entschädigung für den Weiterverkauf von Plätzen gab.

Dies ist nicht der erste Versuch des Ministeriums, eine solche Regelung zu entwickeln. Bereits im Oktober 2017 war ein Gesetzentwurf für Überbuchungen in der Staatsduma eingereicht worden. Das Dokument schlug vor, dass Flugpassagiere den zehnfachen Ticketpreis erstattet bekommen sollten, wenn nicht genügend Sitze beim Einsteigen in das Flugzeug zur Verfügung stehen.

[hub/russland.NEWS]