Tatarstan und Usbekistan planen gemeinsamen Tourismus

Tatarstan und Usbekistan planen gemeinsamen Tourismus

Nachdem die Region Tatarstan in den Bereichen Industrie, Bildung und Kultur ohnehin schon eng mit der zentralasiatischen Republik Usbekistan zusammenarbeitet, soll die Kooperation nun auch auf den Tourismus ausgeweitet werden. Der Industrieministerium Tatarstans stellte heute während eines Besuchs des usbekischen Botschafters künftige Pläne vor.

„Tatarstan und Usbekistan haben gute Voraussetzungen für gemeinsame touristischen Beziehungen“, erläuterte der stellvertretende Industrieminister der russischen autonomen Republik Tatarstan, German Lerner, heute bei einer Präsentation des touristischen Potenzials Usbekistans in Kasan und verwies auf den kulturellen Reichtum entlang der damaligen Seidenstraße.

„Kasan und Samarkand gehören zu den ältesten Städten der Welt und Kulturzentren des internationalen Tourismus“, pries der Minister die Gemeinsamkeiten der beiden Partner und betonte die bisherige gute Zusammenarbeit bei gemeinsamen kulturellen Projekten und in der Industrie. Ferner verwies Lerner auf nahezu dreitausend usbekische Studenten in Tatarstan sowie die kulturelle Autonomie der neuntausend Usbeken in der Republik.

Gemeinsames geschichtliches Erbe

Der stellvertretende Gouverneur der Region Buchara, Botir Schachrijorow, stellte fest, dass nach den Auswertungen der ersten neun Monate des Jahres 2018 etwa 300.000 Menschen Usbekistan besuchten. Das sei fast doppelt so viel wie die Ergebnisse des vergangenen Jahres. „Das reicht aber bei weitem nicht aus, deshalb müssen wir in diesem Bereich zusammenarbeiten“, denkt auch Schachrijorow mit Blick auf eine fruchtbare Tourismus-Partnerschaft der beiden Regionen.

Im Zuge der Präsentation in Kasan wies Schachrijorow auch auf den religiösen Aspekt des touristischen Potenzials von Buchara hin. Hier lebten schon durch alle Zeiten fortwährend islamische Theologen und das könne seiner Meinung nach wiederum muslimische Pilger aus Tatarstan anlocken „Buchara ist nicht nur ein Handels- und Tourismuszentrum, sondern auch ein Zentrum geistiger, kultureller und religiöser Werte“, betonte der Vertreter Usbekistans.

„Heute gibt es in Bukhara etwa siebenhundert Kulturdenkmäler, von denen mehr als hundertzwanzig dauerhaft durch die UNESCO geschützt werden. Auch spielte die Stadt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Wissenschaften und der Kultur in der islamischen Welt“, erklärte Schachrijorow im Beisein des usbekischen Botschafters in Russland, Botirjon Asadow.

In der Tat sind sowohl Tatarstan als auch Usbekistan lohnende Ziele für Touristen und die Spuren der ehemaligen Khanate unübersehbar. Während Kasan inzwischen sein Gewand aus Tausend und einer Nacht weitgehend abgestreift hat und sich heute als moderne russische Millionenmetropole präsentiert, hat sich der romantische Zauber der Seidenstraße in vielen Orten Usbekistans erhalten.

Von den größeren Städten aus werden zudem zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten zu geschichtlichen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel Bolgar, dem Sitz der Wolgabulgaren, oder der legendären turkmenischen Wüstenstadt Chiwa organisiert.

[mb/russland.REISEN]