St. Petersburg für Low Budget Traveler

St. Petersburg für Low Budget Traveler

In einem ist sich der Lonely Planet während all der Jahre stets treu geblieben: Mit ihm finden Reisende, egal wo auf dieser Welt, die Top-Locations auch mit einem kleinen Geldbeutel. Die jüngste Ausgabe nimmt uns mit in die ehemalige russische Zaren-Metropole St. Petersburg.

Wer es eilig hat oder wem der erste Eindruck schlichtweg genügt, kann sich seine ersten Schritte in dieser prächtigen Stadt bequem vororganisieren. Für die ersten vier Tage bietet der Lonely Planet St. Petersburg ein prall gefülltes Besichtigungsprogramm, in dem natürlich auch vorgeschlagene Einkehrmöglichkeiten und Museumsbesuche nicht fehlen. Für Kurzreisende ist dies sicherlich der beste Weg, nichts Wichtiges ausgelassen zu haben.

Wer jedoch etwas tiefer in die Fünfmillionen-Metropole eintauchen möchte, findet in den nachfolgenden Kapiteln alles was einen hervorragenden Reiseführer ausmacht. Die Gliederung nach einzelnen Stadtvierteln ist sicherlich nichts besonderes für so ein Buch und macht noch lange nicht den eigentlichen Wert der Lonely Planet-Reihe aus.

Bei jeder der detaillierten Beschreibung von den jeweiligen Sehenswürdigkeiten werden Tipps und Tricks verraten, wie man lästige Warteschlangen vermeiden kann oder sogar an den, meist gesalzenen, Eintrittsgeldern spart. Der aufmerksame Leser dieses St. Petersburg-Guides wird überrascht sein, wie leicht man mitunter ermäßigt oder sogar ganz umsonst in verschiedene Ausstellungen gelangt.

Infos für Backpacker aus erster Hand

Nach zahlreichen vorgeschlagenen Spaziergängen und Erkundungstouren widmet sich der Reiseführer ausgewählten Gastrotipps. Auch hierbei ist der Lonely Planet seinem ursprünglichen Konzept treu geblieben: Ausgesuchtes Ambiente bei niedrigen Preisen für jeden Geschmack, heißt die Devise. Bei der darauf folgenden Auswahl der Ausgehtipps wird deutlich, dass man sich bevorzugt an ein jüngeres Publikum wendet.

Bei den Unterkünften schließlich spielt der Lonely Planet St. Petersburg seine wahre Größe aus. Bei anderen Reiseführern oft stiefmütterlich am Rande abgehandelt, finden sich hier echte Insidertipps. Nach dem jeweiligen Budget kategorisiert ist vom Zehnbett-Dormitory bis zum exklusiven Loft nahezu alles vertreten, was die Stadt an Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten hat.

Das Wichtigste jedoch folgt am Schluss dieses Travel-Guides: St. Petersburg verstehen. Das angenehm ausführliche Kapitel zu aktuellen Themen, die die Bevölkerung bewegen, quasi dem Motor des täglichen Lebens, mag vielleicht ein bisschen dabei helfen, die Einwohner zu verstehen, wie sie ihre Stadt sehen. So vielseitig ihre bewegte Geschichte bereits ist, so kommt doch jeden Tag ein neues Kapitel hinzu.

Ein Glossar mit praktischen Informationen und einer kleinen, dem Rahmen mehr als angemessenen, Verständigungshilfe sowie ein beigehefteter Innenstadtplan runden diesen durch die Bank gelungenen Reiseführer ab. Wer mit kleinem Budget eine der interessantesten und atmosphärischsten Städte überhaupt erleben will, kommt um den Lonely Planet St. Petersburg nicht herum.

Über die Autoren: Seit seinem ersten Besuch St. Petersburgs habe sich kaum etwas verändert, findet Simon Richmond. Für ihn sind die langen Partynächte im Sommer die Kirsche auf der ausgesprochen eleganten urbanen Torte. Seit 1999 arbeitet er für den Lonely Planet mit Schwerpunkt Zentralasien.

Regis St Louis hat für sein Mitwirken an über 50 Reiseführern der Reihe inzwischen sechs Kontinente bereist. Der US-Amerikaner aus New Orleans entwickelte bereits in seinen frühen Jugendjahren eine Faszination für fremde Sprachen und Kulturen. Seine Kenntnis der romanischen Sprachen sowie des Russischen halfen ihm bei Reisen von Kamtschatka bis Melanesien.

Lonely Planet St. Petersburg; Richmond, Simon und St Louis, Regis; Mairdumont-Verlag 2018; 296 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Stadtplan; ISBN: 978-3829745895

[mb/russland.REISEN]