St. Petersburg: Erstmals mehr ausländische als russische Touristen

St. Petersburg: Erstmals mehr ausländische als russische TouristenFoto: © Michael Barth

Die Zahl der ausländischen Touristen, die St. Petersburg besuchten, übertraf zum ersten Mal die der russischen Besucher. Von Januar bis Juni des Jahres kamen 3,7 Millionen Menschen in die nördliche Hauptstadt Russlands, von denen 1,85 Millionen Russen waren und 1,95 Millionen Ausländer.

Zwar sei den Angaben des städtischen Ausschusses für Tourismusentwicklung zufolge der Anteil ausländischer Gäste in den letzten drei Jahren kontinuierlich gewachsen, dennoch war St. Petersburg offenbar bei Besuchern aus anderen russischen Regionen stärker gefragt.

Nach 43 Prozent Ausländern des gesamten Touristenkontingents im Jahr 2015 habe man im Jahr 2017 bereits 48 Prozent zählen können, erläutert die Behörde. Man sei sich jedoch auch bewusst, dass hauptsächlich die diesjährige Fußball-Weltmeisterschaft zu dieser Entwicklung beigetragen habe.

Rund eine Million Touristen besuchten während der WM St. Petersburg. Von ihnen kamen 650.000 aus dem Ausland und 400.000 aus Russland selbst. Demnach seien die Russen ohne die Großveranstaltung zahlenmäßig an der Newa wiederum stärker vertreten gewesen.

Laut der Tourismusbehörde kamen die meisten Ausländer der ersten Jahreshälfte aus China, Großbritannien, Deutschland, den USA, Finnland, Italien, Kanada, Australien und Spanien. Ungewöhnlich stark vertreten waren die Touristen von den Philippinen sowie aus Estland und Finnland.

Der größten Anstieg indes konnte in St. Petersburg unter den Besuchern aus Lateinamerika und dem Nahen Osten beobachtet werden. Die Zahl der Touristen aus Ägypten und Marokko sowie Argentinien und Brasilien übertraf alleine während der Fußball-WM die des gesamten Vorjahres.

Ob allerdings die versprochene Visafreiheit für Besitzer von Fand-IDs der WM bis Ende des Jahres von den ausländischen WM-Besuchern in Anspruch genommen wird, bezweifeln die Experten der Reisebranche. Das Geld, für viele Touristen mehr als das übliche Jahresbudget, sei ausgegeben worden, so ihre Meinung.

[mb/russland.REISEN]