Sind WM-Airports von Sanktionen betroffen?

Stell dir vor, es ist WM und keiner darf hin! Bei den Betreibergesellschaften geht die Unsicherheit um, ob deren Flughäfen zur Fußballweltmeisterschaft in Russland von den neuerlichen US-Sanktionen betroffen sein könnten. Leidtragende wären die Nationalmannschaften einiger Teilnehmernationen.

Wenn es hart auf hart kommt, stünden ausländische Airlines, die dafür vorgesehen sind, Nationalmannschaften rechtzeitig zum Turnier einzufliegen, vor einem Problem. Betroffen sind acht Flughäfen, deren Betreiber Ziel zum neuen Ziel der Sanktionen der USA gegen Russland geworden sind. Die Nachrichtenagentur Reuters verweist darauf, dass sich die Vereinigten Staaten Strafmaßnahmen gegen Unternehmen vorbehalten, die mit den Sanktionierten Geschäfte machen.

Der Flughafen Anapa beispielsweise, auf dem der dänische WM-Tross mit der skandinavischen Fluggesellschaft SAS ankommen sollte, befindet sich im Besitz des Oligarchen Oleg Deripaska, dessen Namen man auf der Sanktionsliste der USA ganz weit oben findet. Bei Scandinavian Airlines sei aktuell nichts bekannt, dass die Sanktionen der USA ein Problem darstellen könnten. Man werde dies aber umgehend prüfen, hieß es Stockholm.

Ungewissheit bei den WM-Teams

Laut Reuters will die polnische Nationalmannschaft per Charterflug mit der Polskie Linie Lotnicze, kurz LOT, zu ihrem WM-Quartier in Sotschi fliegen. Der Flughafen am Schwarzen Meer gehört ebenso wie der WM-Flughafen in Krasnodar und der Anapa Airport zum Unternehmen Basel Aero. Aus Warschau kam die Nachricht, dass die Anwälte der Fluggesellschaft in der Angelegenheit zu Rate gezogen werden sollen. Basel Aero selbst reagierte Reuters zufolge noch nicht auf Anfragen.

Togliatti soll das Quartier des Schweizer Nationalteams für die Dauer der Fußball-WM 2018 werden. Der nächstgelegene Flughafen, den die Swissair mit der „Nati“ anfliegen will, ist in Samara. Betreiber des dortigen Flughafens ist die Airports of Regions Holding, die wiederum der Renova Group gehört. Haupteigentümer und Vorstand der Renova ist der Oligarch Viktor Wekselberg. Auch sein Name steht auf der Sanktionsliste der USA.

Der Holding zufolge hätten die US-Sanktionen keinen direkten Einfluss auf die Entscheidungen der WM-Teilnehmer, in den Gastgeberstädten zu landen. Erklären wollte oder konnte man dies bei Airports of Regions allerdings nicht. Die Holding betreibt über Samara hinaus ebenso die Flughäfen in den WM-Städten Jekaterinburg, Rostov on Don und Nishni Novgorod. Vorerst bleibt die Ungewissheit bei den Fluggesellschaften und bei den WM-Teilnehmern. Denn, stell dir vor es ist WM und keiner darf hin.

[mb/russland.NEWS]