Russland subventioniert den Inlandstourismus

Russische Reiseveranstalter, die Touristen Angebote für inländische Tourismusziele anbieten, sollen künftig vom Staat Unterstützung erhalten. Ein entsprechendes Dokument wurde von Premierminister Dmitri Medwedew bereits unterzeichnet. Ziel der Maßnahme ist, den Inlandstourismus in Russland zu fördern.

Zur Durchführung eines Pilotprojekts werden unter Einhaltung bestimmter Regeln werden Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt für staatliche Unterstützung von Reiseveranstaltern bereitgestellt. Damit soll der, schon längst angestrebte, Binnenmarkt für Tourismus in Russland endlich gezielt angekurbelt werden.

Die Subventionen werden auf der Grundlage einer Vereinbarung zwischen dem russischen Kulturministerium und dem Reiseveranstalter gemäß den Richtlinien des russischen Finanzministeriums gewährt werden.

Reiseziele im russischen Hinterland

Die Zuschüsse sollen gewährt werden, um die Kosten der Reiseveranstalter, die mit der Erbringung von Dienstleistungen im Tourismussektor verbunden sind, auszugleichen.Es handelt sich hierbei um Touristenziele in der Russischen Föderation, denen laut einer Liste des Ministeriums Priorität eingeräumt wird.

Demnach sollen von diesem Pilotprojekt die Gebiete der Republik Karelien, des Altai und Burjatien, Primorje, Kamtschatka sowie Archangelsk, Wologda, Irkutsk, Sachalin und der Region Tjumen ganzjährig partizipieren. Die Region Krasnodar, mit Ausnahme von Sotschi, hingegen nur saisonal in der Zeit von Januar bis Mai sowie September bis Dezember ohne die Neujahrsferien.

„Die Entscheidung soll ermöglichen, das Wachstum der Touristenströme auf den wichtigsten touristischen Routen in ganz Russland um mehr als hunderttausend Menschen pro Jahr zu gewährleisten“, heißt es dazu in einer offiziellen Mitteilung des Ministeriums.

Millionenunterstützung für den Aufbau des Reisemarkts

Um die Beihilfe aus dem Bundeshaushalt, die auf insgesamt 320 Millionen Rubel, etwa 4,5 Millionen Euro, beziffert ist, anteilmäßig beantragen zu können, müssen die Reiseveranstalter die Einhaltung bestimmter Ziele und Bedingungen gewährleisten können. Die Höhe der Unterstützung soll schließlich auf der Grundlage der Buchungen bemessen werden.

„Ein Reiseveranstalter, der einen Zuschuss beantragt, muss auf dem Staatsgebiet Russlands registriert und keine ausländische juristische Person sein. Für die Subventionen müssen die Reiseveranstalter dokumentieren, wie viele Touristen für die Reiseziele der in der Liste aufgeführten Regionen mindestens ein Jahr vor dem Erhalt der Subventionen abgefertigt wurden“, so der amtliche Wortlaut.

Dass diese Maßnahme nicht alleine der Förderung des russischen Binnentourismus zugute kommen soll, liegt auf der Hand. Sicherlich ist der russischen Regierung auch daran gelegen, die Bevölkerung davon abzuhalten, ihre ersparten Rubel in den Touristikzentren im Ausland auszugeben. Eigene Reiseziele hat man ja schließlich genug.

[mb/russland.REISEN]