Rauchverbot gilt auch auf Russlands Straßen

Rauchverbot gilt auch auf Russlands Straßen

Mittlerweile haben es Raucher auch in Russland schwer. Seit einem Jahr gilt auf sämtlichen öffentlichen Straßen und Plätzen ein absolutes Rauchverbot. Schon längst in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen praktiziert, findet die Einschränkung davor ihre Fortsetzung. Auch Touristen sollten sich daran halten.

An einem schönen Herbstabend mit einer Zigarette in der Hand die Straße entlang zu bummeln verstößt in Russland offiziell gegen das Gesetz. Raucher sind von einer Raucherverordnung betroffen, die entschieden gegen alle vorgeht, die in der Öffentlichkeit ihrem Genuss oder ihrer Sucht nach Tabak frönen wollen. Das „Gesetz über das Rauchverbot 15-FZ“, so die korrekte Bezeichnung, zielt laut offizieller Begründung auf den Schutz der Bevölkerung ab.

Spezielle Plätze sollen nun verstärkt mit Aschenbechern und künstlicher Beleuchtung ausgestattet werden. Darüber hinaus sollten Raucherbereiche in abgelegenen Bereichen, in gemeinsamen Bereichen von Wohngebäuden sowie auf Langstreckenschiffen geschaffen werden, wenn Passagiere befördert werden. Man wird seine Nachbarn in Wohnhäusern künftig in gut isolierten und belüfteten Raucherkabuffs treffen, sofern sie der Vermieter installiert.

Kein Unterschied zwischen Restaurant und Kneipe

Es ist tatsächlich so, dass Veranden, Vorplätze und Hinterhöfe von dem Rauchverbot 15-FZ vom 14. Oktober 2017 betroffen sind, da der Eingang eines Wohnhauses von Gesetz wegen ein Ort der öffentlichen Nutzung ist. Auf Publikum angewiesene Orte wie Restaurants, Kneipen und Cafés stehen vor dem Dilemma, dass nicht mehr zwischen Speiselokalen und Bierpinten unterschieden wird. Ständig vor die Tür zu gehen oder dem Lokal gleich ganz fernbleiben, lautet da oft die Frage.

Beim Lesen des Gesetzes FZ-15 scheint es einfacher zu sein, die Orte zu benennen, an denen geraucht werden darf, als diejenigen, an denen es verboten ist: In Sport- und Gesundheits- Einrichtungen sowie Sanatorien. In Zügen und Personenzügen, auf Passagierschiffen und Flugzeugen, in allen öffentlichen Verkehrsmitteln. Ferner in der Nähe von Zug- und Busbahnhöfen, Flughäfen, Fluss- und Seehäfen, U-Bahnstationen und innerhalb dieser Transporteinrichtungen sowie auf Passagierpodesten in weniger als 15 Meter Entfernung.

Des weiteren sind staatliche Institutionen von dem Gesetz betroffen, der Arbeitsplatz in Innenräumen, Tankstellen, Strände und Spielplätze sowie natürlich sämtliche Bildungs- und andere Einrichtungen, die sich mit Fragen der jüngeren Generation befassen und wo sich überwiegend junge Menschen aufhalten. Zu guter Letzt fußt FZ-15 noch in den Bereichen Wohnen, Haushalt, Soziales, im Handel, einschließlich auf Märkten und in Zelten, in Hotelbetrieben und in öffentlichen Gastronomiebetrieben.

Empfindliche Strafen

Zusammenfassend kann man sagen, ist es in Russland theoretisch unmöglich, an öffentlichen Orten und Einrichtungen oder in deren Nähe zu rauchen, einschließlich in Einkaufs- und Freizeitzentren sowie in Restaurants und Cafés. Orte und Bereiche, an denen das Rauchen erlaubt ist, sollen deswegen bald mit einer speziellen Kennzeichnung versehen werden. Sollten Sie sich unsicher sein, lassen Sie es lieber, denn die Strafen, die für einen Verstoß gegen F-15 vorgesehen sind, können empfindlich sein.

Was die Geldbußen für Einzelpersonen anbelangt, werden für das Rauchen an der falschen Stelle 500 bis 1.500 Rubel, das entspricht zwischen sieben und rund zwanzig Euro, abkassiert. Auf Kinderspielplätzen, und da erwartet Sie definitiv kein Pardon, wird das Bußgeld auf bis zu 3.000 Rubel erhöht.

Allerdings ist ein Verstoß gegen das Gesetz nicht so leicht zu beweisen. Zum Zeitpunkt des Verstoßes muss sich ein Polizeibeamter in der Nähe befinden, andernfalls muss der Täter während der Verübung seines „Verbrechens“ auf einer Foto- oder Videokamera dokumentiert worden sein oder es finden sich genügend Zeugen, die dann geschlossen zur Polizei oder dem Bundesdienst für Aufsicht gehen. Das bedeutet, es wird in den meisten Fällen bei einem Rüffel bleiben.

Wie wir sehen, ist ein Verstoß gegen das Gesetz nicht so leicht zu beweisen. Ebensowenig bewiesen ist bisher, dass Raucher wegen eines Gesetzes ihre Gewohnheiten ändern würden. Nach Ansicht von Experten wird das Land die positiven Veränderungen in der Erholung der Nation zwar spüren können, den Zeitrahmen dafür lassen sie jedoch offen. Laut der verfügbaren Statistiken sterben jährlich fast eine halbe Million Russen an Krebs und anderen schweren Krankheiten, die durch das Rauchen, aktiv oder passiv, begünstigt würden, heißt es.

[mb/russland.REISEN]