Mit dem Zug von Berlin nach St. Petersburg

Mit dem Zug von Berlin nach St. PetersburgFoto: © 2018 Michael Barth

Wann es soweit sein wird, vermag niemand so richtig zu sagen. Tatsächlich aber planen die Verkehrsministerien Russlands und Deutschlands, die direkte Verbindung zwischen der Bundeshauptstadt an der Spree und der russischen Kulturhauptstadt an der Newa per Schienenstrang wieder aufzunehmen.

Russische Medien brachten die Angelegenheit als erstes ans Tageslicht. Daraufhin blieb dem deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur nichts anderes übrig, als die Meldungen zu bestätigen: Berlin und Moskau haben sich darauf geeinigt, eine direkte Eisenbahnverbindung von der Spree an den Finnischen Meerbusen einzurichten.

Angedacht ist, die Zugverbindung über die russische Exklave Kaliningrad führen zu lassen. Von dieser Direktverbindung erhoffe man sich eine deutliche Zunahme des russisch-deutschen Tourismus, erklärte die Gesellschaft „Russische Eisenbahn“ in einer offiziellen Pressemitteilung. Dabei schlägt man tatsächlich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Momentan bis zu 32 Stunden Fahrzeit

Da es an einer direkten Zugverbindung zwischen Berlin und St. Petersburg mangelte, waren Reisende gezwungen, den Umweg über die russische Hauptstadt Moskau zu wählen und dadurch eine rund 32-stündige Fahrzeit einzukalkulieren. Auch die Bahnfahrt von Berlin nach Kaliningrad erfordert zur Zeit noch eine Menge Geduld. 25 Stunden bei zweimaligem Umsteigen in Polen sind im günstigsten Fall einzukalkulieren.

Die neue direkte Route würde, so die „Russische Eisenbahn“, die Fahrzeit um fast die Hälfte verkürzen. Auch wenn die Planung soweit feststeht, vermögen beide Seiten noch keinen Zeitpunkt benennen, wann die Strecke in Betrieb genommen werden soll. „Im Moment wird die technische Entwicklung des Projekts durchgeführt“, erläuterte ein Sprecher der Betreibergesellschaft.

Auch gehe es im Falle des Zeitpunkts der Inbetriebnahme unter anderem darum, „dass einige Stationen auf der Strecke Züge mit fünfzig Wagons aufnehmen können, andere nicht“, so die „Russische Eisenbahn“. Von dem her sei es noch zu früh, um über einen ungefähren Zeitrahmen für den Beginn des Projekts zu sprechen.

[mb/russland.REISEN]