Krim führt „Ressort-Gebühr“ ein

Krim führt „Ressort-Gebühr“ ein

Die Krim wird als Urlaubsort künftig teurer, das geht aus einer Erklärung des Ministeriums für Tourismus hervor. Notwendig werde die Maßnahme, um die Investitionen, die auf der Halbinsel seit ihrem Beitritt zur Russischen Föderation geleistet wurden, zu refinanzieren.

Seit November 2017 hatte man bereits eine Kurtaxe in Form einer „Zehn-Rubel-Urlaubsgebühr“ auf der Krim von den Touristen erhoben. Die soll nun ab Mai 2018 zwar wieder entfallen, jedoch hat man sich auf eine Gesetzesänderung geeinigt, die ab Mai 2019 eine sogenannte „Ressort-Gebühr“ vorsieht. Vorerst soll in einem Modellversuch geklärt werden, wie sich die Gebühr auf den Tourismus auswirke, schreibt die Nachrichtenagentur Interfax.

Noch können sich die betroffenen Dienstleistungsunternehmen nicht so recht mit der Idee anfreunden. „Wir haben viele Anschreiben von Hotels und Sanatorien erhalten, in denen sie uns baten, die Gebühr vorerst nicht einzuführen“, sagt Wadim Woltschenko, der Leiter des Ministeriums für Kurorte und Tourismus der Krim. Sie befürchten einen Umsatzschwund, der mit den geplanten Reformen einhergehen.

„Wir werden ja noch etwas Zeit haben“, beschwichtigt Woltschenko und verweist zunächst auf den Modellversuch, der im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. September stattfinden soll. Die Behörden in Aluschta, Evpatoria, Saki, Sudak, Feodosia, Jalta und der angrenzenden Schwarzmeerregion hätten sich bereit erklärt, an dem Experiment teilzunehmen, heißt es aus dem Ministerium.

Woltschenko sieht optimistisch in die Zukunft, trotz der Gebühren für die Touristen, denn die Unternehmen würden auf Dauer durch einen Anstieg des Tourismus profitieren. Er beruft sich im Besonderen auf das neue Terminal des Flughafens Simferopol und die vierspurige Krimbrücke. Dank der Gebühreneinnahmen könne man die Attraktivität auch durch gezielte Veranstaltungen steigern.

Ob allerdings die Touristen auch bereit sind, die Mehrkosten für ihren Aufenthalt auf der Krim dauerhaft zu bezahlen, muss sich, um es mit den Worten Woltschenkos zu sagen, erst noch in der Zukunft zeigen.

[mb/russland.REISEN]