Krim-Brücke ist laut FSB Terrorsicher

Krim-Brücke ist laut FSB Terrorsicher

Ab Mai diesen Jahres soll, rechtzeitig zur Feriensaison, der Autoverkehr über die Krim-Brücke bei Kertsch rollen. Trotz mehrerer zweifelhaften Andeutungen, ist der russische Inlandsgeheimdienst FSB überzeugt, dass die Brücke sicher vor Terroranschlägen sei.

Sie, damit meint Alexej Filatow, Oberstleutnant der Reserve und ehemaliges Mitglied der russischen Antiterror-Einheit „Alpha“, die Brücke, die die Halbinsel Krim mit dem russischen Festland verbindet, sei vergleichbar mit einem Frontabschnitt, gerade im angespannten Verhältnis zu Kiew. „Vorbeugemaßnahmen gegen den Terror ergreift ja jede Regierung. Aber in unserem Land sind solche Maßnahmen besonders relevant. Kiews Verhältnis zu Russland ist, sagen wir mal, schwierig“, sagt Filatow und verweist auf dutzende Möglichkeiten eines Terroranschlags.

In nur zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde die Brücke über die Meerenge von Kertsch, das Symbol der Zusammengehörigkeit der Krim mit der Russischen Föderation schlechthin, soweit fertig gestellt, dass der erste Autoverkehr auf vier Fahrspuren möglich ist. Der Eisenbahnverkehr soll Ende des Jahres in Betrieb genommen werden. Mit einer Länge von 19 Kilometern ist das 230 Milliarden, beziehungsweise 3,5 Milliarden Euro, schwere Konstrukt für bis zu 40.000 Fahrzeuge und 47 Züge pro Tag, die längste Brücke Europas.

Behütet wie der Staatsschatz

Die Passage könnte jedoch als Ziel für Terroranschläge dienen, fürchtet der FSB, nachdem der ehemalige Vize-Generalstabschef der ukrainischen Armee, Igor Romanenko, diverse Möglichkeiten eines Raketenangriffs ins Gespräch brachte. Ukrainische Nationalisten drohten bereits unverhohlen mit Anschlägen auf russische Diplomaten, am Tag der feierlichen Inbetriebnahme und auch eine krimtatarische Terrororganisation kündigte Störungen des Verkehrs an. „Sie könnten versuchen, sie einfach in die Luft zu jagen.“ Ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug sei schnell auf die Brücke gefahren, sagt der Sicherheits- und Militärexperte Konstantin Siwkow.

Für die Sicherheit der Krim-Brücke verbürgt sich die russische Regierung deshalb sogar mit einem eigens für sie verfassten Gesetz. Für die Sicherheit sorgt die Antiterror-Einheiten des FSB. Sie seien darauf vorbereitet, jeden Störungsversuch mit allen Mitteln zu verhindern. Die Einsatzkräfte hätten laut FSB-Direktor Alexander Bortnikow die Lage an der Straße von Kertsch, wie die Meerenge genannt wird, völlig unter Kontrolle. Dementsprechend hoch sind natürlich die Sicherheitskontrollen auf, unter und über der Pfeilerbrücke, Bereits an den Auffahrten sollen Nutzfahrzeuge, die auf die Brücke fahren wollen, von Einsatzkräften geprüft werden, zumindest mit Stichproben, wie es heißt.

Seit Baubeginn werden die 35 Meter hohen Brückenpfeiler unter Wasser von Tauchern der russischen Nationalgarde gesichert. Ferner wird der Luftraum über der Straße von Kertsch permanent von Drohnen überwacht, um etwaige Störfälle sofort zu registrieren. Bewaffnete Einheiten, die sich am Boden unmittelbar in der Nähe aufhalten, könnten somit umgehend auf jegliche Vorfälle an oder auf der Brücke reagieren, teilte der russische Inlandsgeheimdienst mit. Nach der überwältigenden Abstimmungsbeteiligung zu den Präsidentschaftswahlen am 18. März dieses Jahres, dürfte die Eröffnung der Krim-Brücke endgültig manifestieren, dass die Krim dem Staatsgebiet Russlands zuzuordnen ist.

[mb/russland.REISEN]