Das ist eindeutig der Rekordbesuch, der sich am vergangenen Dienstag in Wladiwostok die Ehre gab. Am frühen Morgen lief der Ozean-Superliner „MSC Splendida“ einer Schweizer Reederei im östlichsten Hafens Russlands ein.
Sie gleicht eine riesigen schwimmenden Stadt, die „Splendida“, die am Dienstag in der Hauptstadt der Region Primorje vor Anker ging. Insgesamt finden auf dem 333 Meter langen und 38 Meter breiten Schiff, das unter der Flagge Panamas fährt, rund 4.000 Menschen, davon etwa 1.000 Besatzungsmitglieder, Platz.
Von Bord gingen in Wladiwostok hauptsächlich 3.000 Japaner, die vom japanischen Hafen Aomori aus in See getochen waren. Wie es sich gehört, wurden die Gäste mit Volkstänzen und einer zeremoniellen Trommlergruppe begrüßt. Mehr als 4.000 Zaungäste, an allen Punkten der Stadt mit Sicht auf den Hafen verteilt, wurden Zeuge des Spektakels.
Eine schwimmende Stadt auf dem Ozean
Der eintägige Landgang dürfte den Japanern allerdings kaum mehr beschert haben, als ein kurzes Besichtigungsprogramm der Sehenswürdigkeiten der Stadt entlang ihres historischen Zentrums. „Normalerweise“, so die Reiseveranstalterin Jelena Mamonow, „wollen die Japaner mit der Transsibirischen Eisenbahn weiter ins Landesinnere reisen.“
„Dies ist die größte Touristenmenge, die jemals mit einem Kreuzfahrtschiff hier angekommen ist“, sagte der Direktor der Tourismusbehörde der Region Primorje, Konstantin Schestakow, beim feierlichen Empfang der Passagiere, sichtlich von Stolz erfüllt.
Stetig wachsender Kreuzfahrtourismus
Gleichzeitig betonte Andrej Tarasenko, der Gouverneur der Region, dass der Entwicklung des Kreuzfahrttourismus im Primorsker Ministerium viel Aufmerksamkeit gewidmet werde, da dieser Zweig des Tourismus vielversprechend für die Wirtschaft der Region sei. Ermöglicht wird dies vor allem durch die Visafreiheit, die Kreuzfahrttouristen in Wladiwostok mittlerweile gewährt wird.
Die Rekordzahl von 15 hochseetauglichen Kreuzfahrtschiffen hat man hier bereits im vergangenen Jahr verbuchen können. Am Ende des Jahres 2017 wurde die Region Primorje schließlich von mehr als 640.000 Ausländer besucht. Am gewaltigsten war der Touristenstrom aus China mit 420.000 Menschen.
Auch die Zahl der Besucher aus Südkorea und Japan stieg bisher beständig. Letztes Jahr kamen über 100.000 Gäste aus diesen Ländern in die Region, was ebenfalls den bisherigen Rekord darstellt. Laut einem Rating des russischen Kulturministeriums belegt die Region Primorje damit den dritten Platz und liegt nur knapp hinter Moskau sowie der Moskauer Region.
[mb/russland.REISEN]