Kaliningrad: Feriengäste trotzen heftigem Unwetter

Kaliningrad: Feriengäste trotzen heftigem UnwetterFoto: © Michael Barth

Trotz akuter Sturmwarnung blieben die Besucher nicht aus: Die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad freut sich in den Neujahrsferien über einen deutlichen Gästezuwachs gegenüber dem Vorjahr. Vor allem der Individualtourismus liegt im Trend.

Zunächst sah es aufgrund des Wetters in der Region Kaliningrad nicht sonderlich rosig aus. Die Meteorologen sollten mit ihrer Warnung recht behalten, als das Gebiet Anfang Januar von einem heftigen Sturm aus Skandinavien heimgesucht wurde. Die Windgeschwindigkeit erreichte bis zu 25 Meter in der Sekunde, rund ein Dutzend Flüge aus St. Petersburg und Moskau wurden gestrichen, beziehungsweise verschoben.

„Die Prognose für die Touristenströme in die Region in den Neujahrsferien war völlig gerechtfertigt. Wir erwarteten vor dem neuen Jahr 40.000 Touristen und trotz des Unwetters und trotz der Annullierung von Flügen aufgrund des schlechten Wetters gleich zu Beginn der Ferien besuchten die Region in den ersten acht Tagen des neuen Jahres 40.000 Gäste“, erklärte der Minister für Kultur und Tourismus der Region, Andrej Jermak, kürzlich gegenüber der Presse.

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Entwurzelte Bäume und annullierte Flüge

Insgesamt zählten die zuständigen Tourismusämter vom 24. Dezember, als die ersten Touristen eintrafen, bis zum 10. Januar bereits über 45.000 Feriengäste. Das bedeutet für die Statistiker einen nahezu fünfzehnprozentigen Gästezuwachs im Vergleich zum selben Zeitraum des vergangenen Jahres. Und das obwohl weit mehr als fünfzig Bäume dem Unwetter zum Opfer fielen und darüber hinaus die Strandpromenade des traditionsreichen Strandbades Swetlogorsk zum Teil zerstört wurde.

Die Mehrzahl der Touristen, so erklärt es der Minister, bestehe aus Einwohnern verschiedener russischer Regionen, die unabhängig reisten. Ohnehin würden organisierte Gruppen laut den Buchungsunterlagen der Reisebüros gerade einmal ein Fünftel aller Besucher ausmachen, die sich momentan im Gebiet Kaliningrad aufhalten. Für sie belaufe sich der Preis pro Buchung für drei Nächte und den Besuch von Sehenswürdigkeiten auf unter 20.000 Rubel, rund 250 Euro.

So zufrieden Andrej Jermak und alle, die für den Tourismus in Kaliningrad verantwortlich sind, auch sein können, einen Wermutstropfen haben sie dennoch ausgemacht: Der Ausländeranteil am gesamten Gästeaufkommen betrug bisher lediglich rund zehn Prozent. Und eigentlich, so der allgemeine Tenor, könnten es durchaus ein bisschen mehr sein.

[mb/russland.REISEN]