Infrastruktur auf Öko-Routen soll Kaukasus-Tourismus fördern

Infrastruktur auf Öko-Routen soll Kaukasus-Tourismus fördern

Im Landschaftsschutzgebiet Kaukasus wurde die Infrastruktur im Bereich der ausgewiesenen Öko-Routen aktualisiert. Diese Maßnahme soll zu einer Zunahme des Touristenverkehrs im Süden der Bergregion beitragen. Eine ständige Internetverbindung auf dem Berg Fischt ist bereits Realität.

„Während der Saison 2018 haben wir die Weichen für die Qualität der Erholung gestellt und die Palette der Dienstleistungen, die wir den Touristen anbieten, erweitert. Dazu haben wir die Infrastruktur der Umweltrouten wesentlich verbessert, was den Touristenstrom erhöhen wird“, sagte Sergej Schewelew, der Direktor des Naturreservates Kaukasus, kürzlich gegenüber Pressevertretern.

Dass es nun im Bereich des Gipfels Fischt zum ersten Mal in der Geschichte eine stabile Verbindung zum Internet gebe, hebt Schewelew besonders hervor. Immerhin auf einer Höhe von 2.867 Metern über dem Meeresspiegel, wobei es den Bewohnern und Betreibern der Hütten, die sich entlang der großflächig ausgewiesenen Wanderwege verteilen, vermutlich zunächst wichtiger gewesen sein dürfte, dass endlich die gesamte Region mit Elektrizität versorgt wird.

Mit Internet auf den Gipfel

1924 war das Gründungsjahr des „Hochlands-Reservats Kuban“, wie das heutige Biosphärenreservat seinerzeit bezeichnet wurde. Aus dem einstigen Gebiet der „Kubaner Jagd“ entwickelte sich nach dem Bürgerkrieg in Russland eines der ersten Naturschutzgebiete des Landes. Vater des Reservats war der Förster Christopher G. Schaposchnikow, dem es gelang, die Organe des Volkskommissariats für Bildung in der RSFSR von der Dringlichkeit des nachhaltigen Gebietsschutzes zu überzeugen.

Im Dezember 1999 wurde das Kaukasische Biosphärenreservat schließlich in das Welterbe der UNESCO aufgenommen. Die Fläche des Kaukasischen Biosphärenreservats beträgt heute rund dreihundert Hektar. Das Schutzgebiet, übrigens das zweitgrößte in Europa, liegt in der Pufferzone des Übergangs in die Subtropen. Die Südseite des Reservats wird vom Nationalpark Sotschi begrenzt.

Das Naturreservat Kaukasus ist die Heimat von mehr als 3.000 Pflanzen- und Tierarten der mediterranen, kaukasischen und europäischen Faunen, unter anderem 142 Arten von Laubbäumen und 248 verschiedener Vogelarten. Etliche Arten stehen auf der Roten Liste, darunter vor allem die großen Säugetiere wie Bison oder Braunbär.

Zweitgrößtes Biospärenreservat Europas

„Das Naturschutzgebiet verfügt über Höhenunterkünfte, in denen sich Touristen ausruhen und übernachten können“, erklärt der Direktor seinen Naturpark, den mittlerweile vierzehn Routen für Touristen auf einer Gesamtlänge von sage und schreibe siebenhundert Kilometern durchziehen. Neben der enormen Bedeutung für die Erhaltung des Ökosystems hat das Kaukasische Natur-Biosphärenreservat ein großes Potenzial für Erholung und Tourismus.

„Alle touristischen Routen, Unterkünfte, Checkpoints sind mit Informationsständen ausgestattet, die Informationen über die lokale Natur und Geschichte erläutern“, so Schewelew. „Die wichtigste Rolle bei der Freizeitgestaltung und dem Aufenthalt im Reservat spielen Besichtigungen, touristische Routen und saubere Einrichtungen“, setzt er deshalb den Maßstab für das kommende Tourismusjahr hoch an.

Laut Sergej Schewelew sei seit Anfang der Zweitausender-Jahre die Anzahl der Besucher des Reservats um das Achtfache gestiegen. Die Zahl der Touristen überschritt im Vorjahr zum ersten Mal die 200.000. Der Bergtourismus entlang der Routen stieg auf bis zu 100.000 Aktive pro Jahr. „Dass die Einrichtungen von den Touristen angenommen werden, zeigt das Beispiel des weitläufigen Wildparks im Gebiet Laura, der im Jahr 2018 von 15.000 Gästen besucht wurde.“

Darüber hinaus finden Besucher des Reservats ein Naturkundemuseum, zwei Touristikzentren und zwölf offizielle Gästehäuser nebst Cafés vor Ort. Weitere Einrichtungen seinen, wie die Verwaltung einräumt, in der nahen Zukunft vorgesehen. Die Bergwelt des Kaukasus erschließt sich den Touristen schließlich mittels Seilbahnen, die Wanderer bequem zu den Routen in den höher gelegenen Regionen bringen.

[mb/russland.REISEN]