Größter Campingplatz der Krim eröffnet

Größter Campingplatz der Krim eröffnet

Im äußersten Westen der Krim hat rechtzeitig zur Hauptsaison der vermutlich größte Campingplatz Russlands seine Pforten geöffnet. Rund 250 Ferienbungalows und Platz für bis zu 300 Zelten warten darauf, von Urlaubern in Beschlag genommen zu werden.

Jedes der Häuschen ist mit zwei Doppelzimmern ausgestattet und besitzt einen eigenen Stellplatz für das Kraftfahrzeug. Der Platz ist ausreichend für etwa tausend Erholungsbedürftige, die sich in diesen Maisonetten künftig während der Dauer ihrer Ferien aufhalten können. Es gibt eine Einkaufs- und Unterhaltungszone mit einer Fressmeile und natürlich einen Strand. Sand auf einer Länge von über einem halben Kilometer, gepflegt und mit sanitären Einrichtungen versehen.

Die ersten Menschen, die sich bei Kap Tarchankut, dem westlichsten Punkt des sandigen und staubigen Steppengürtels der Krim, niederließen, waren die alten Griechen. Auf über drei Hektar errichteten sie im letzten Drittel des vierten Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung eine befestigte Siedlung mit dem Namen Kalos-Limen. Weitgehend friedlich und einträchtig teilte man sich damals Stadt und Land mit den kurz später aus dem Osten zugewanderten Skythen.

Von Skythen und Wasserratten

Zahlreiche antike Schiffswracks vor der Küste von Kap Tarchankut zeugen bis in diese Tage vom regen Handelsverkehr, der hier einst vorbeilief und der Region zu Reichtum und Wohlstand verhalf. Die erste urkundliche Erwähnung der umliegenden Dörfer und Siedlungen stammt hingegen erst aus dem Jahr 1784, nachdem Russland die Krim von den Tataren, respektive den Türken, die das Gebiet verwalteten, annektiert hatte.

In Oljenowka, dem Ort, in dem die Musik heute spielt, wissen sie, was sie den Touristen bieten können. Schon lange vor dem Bau des neuen Autocamping-Areals begann man in touristische Dienstleistungen zu investieren: Tauchschulen organisieren Unterwasserexkursionen, beispielsweise zur „Allee der Führer“, einem Museum mit den sozialistischen Relikten der UdSSR, die 13 Meter unter der Wasseroberfläche aufgestellt wurden.

Die entsprechende Ausrüstung mietet man sich, ebenso wie das nötige Zubehör zum Windsurfen sowie Fahrräder und Motorräder, bequem in den diversen Läden des knapp 1.500 Seelen zählenden Ortes. Da sich hier das Schwarze Meer am schnellsten erwärmt, lädt die Region bereits ab Mai zum Baden ein. Dementsprechend ist die touristische Infrastruktur in Oljenowka so gut wie ausschließlich auf Wasserratten und -sportler ausgerichtet.

Modernste Anlage ihrer Art

Der Campingplatz selbst ist nach den modernsten Kriterien mit Beleuchtung, Videoüberwachung, Sicherheitsposten und dem erforderlichen Brandschutz ausgestattet. Ermöglicht wurde die Ferienanlage durch ein föderales Zielprogramm zur Entwicklung der Krim. Im Fachbereich konzentriert sich die Arbeit unter anderem auf den Auto- und Individualtourismus, den Bau von Verkehrswegen sowei die Versorgung touristischer Einrichtungen mit Wasser und Strom.

„Dies ist das größte und modernste Auto-Camping auf der Krim“, sagte Wadim Woltschenko, der Minister für Resorts und Tourismus der Krim, gegenüber Reportern bei der Eröffnung des Geländes. Gegenwärtig beliefe sich das Investitionsvolumen auf rund 300 Millionen Rubel, etwa vier Millionen Euro, heißt es. Bisher, denn in Kürze wolle man mit dem Bau einer Hotelanlage mit tausend Zimmern beginnen, erklärt die Projektleitung des „Oljenowka Village“.

„Das ist eine große Änderung der wirtschaftlichen Situation in Bezug auf die Preisgestaltung und das damit verbundene Geschäft“, hofft Woltschenko auf weitere drei- bis fünftausend Gäste. Und das bereits nach den kommenden zwei Jahren. Insgesamt rechnet man für das Investitionsprojekt mit Kosten in Höhe von rund drei Milliarden Rubel, das entspricht etwa vierzig Millionen Euro. Noch liegen die Preise für die Bungalows bei 900 Rubel für zwei Personen pro Woche.

Zwischen Oljenowka und Jewpatorija, beziehungsweise Simferopol, verkehren je zweimal täglich Linienbusse. Die Bustickets kosten zur Zeit etwa 350 Rubel, also nicht ganz fünf Euro, für eine einfache Fahrt und können vor Fahrtantritt an den Busbahnhöfen gekauft werden. Die Fahrzeit beträgt rund zwei, beziehungsweise drei Stunden.

[mb/russland.REISEN]