Goldener Ring soll Chinesen-freundlich werden [mit Video]

Ein Programm soll den Ausbau der Reisegeographie chinesischer Touristen in ganz Russland fördern. Einen Anfang plant das Museum für Holzarchitektur in Susdal im Jahr 2019 zu machen, um gezielt Gäste aus dem Reich der Mitte anzulocken.

„China-Friendly“ ist ein Programm, um das russische nationale Tourismusprodukt im chinesischen Tourismusmarkt zu fördern. Damit soll das Geschäft mit chinesischen Touristen in ganz Russland unter Einbeziehung neuer Regionen in Tourismusprogrammen angekurbelt werden.

Um an diesem Programm teilnehmen zu können, muss eine Bescheinigung vorliegen, die bestätigt, dass die vom Teilnehmer des Projekts bereitgestellten Dienste die Kriterien des Programms erfüllen.

Nun plant man bei der Leitung des Museums für Holzarchitektur in Susdal, das in den staatlichen Museumskomplex „Wladimir-Susdal“ eingebunden ist, im Rahmen des Programms „China-Friendly“ bis Ende 2018 mit dieser Zertifizierung.

Schwerpunkt chinesischer Tourismus

Die Zertifizierung der restlichen touristischen Einrichtungen des Museums werde noch weitere zwei Jahre dauern, wie der Generaldirektor des Museums, Igor Konyschew am Dienstag gegenüber Journalisten erklärte.

„Objekte haben wir hier viele, aber ich denke, dass wir mit der Zertifizierung für das China-Friendly“-Programm für das Museum der Holzarchitektur beginnen werden“, so der Verantwortliche, dessen Auftrag es ist, so viele Touristen wie möglich in die Zehntausend-Einwohner-Stadt, zu holen.

„Ich schätze, dass wir in diesem Jahr beginnen werden, aber es ist ein großer Komplex“, mahnt Konyschew zur Geduld. Schließlich müsse von der Navigation in chinesischen Sprache bis zur letzten Seite der Präsentation alles für den Empfang von chinesischen Touristen funktionieren.

Komplette Zertifizierung dauert noch Jahre

Beginnen will man mit dem Museum der Holzarchitektur, da es laut Konyschew die höchste Zugkraft bei den chinesischen Touristen hat. Bis auch der Kreml in Susdal, das Kloster St. Euthymius und der Tempel Kidekscha sowie die Denkmäler in Wladimir und Gus-Chrustalny für das Zertifikat bereit sind, werden noch ein paar Jahre vergehen, glaubt der Leiter des Museums.

Pläne, eine chinesische Navigation und chinesisch besprochene Audio-Guides, einzuführen sowie Geldautomaten, die in chinesischer Sprache, beschriftet sind, zu installieren, bestünden bereits seit dem Jahr 2015, bestätigte das Museums-Management gegenüber Medienvertretern.

Susdal wurde ab dem zehnten Jahrhundert von slawischen Zuwanderern, namentlich Kriwitschen aus der Smolensker Gegend, besiedelt und zählt zu den ältesten Städten Russlands. Anfang des 12. Jahrhunderts entstand mit dem Bau des Kremls unter Juri Dolgoruki eines der bedeutendsten Fürstentümer des Landes.

Heute ist Susdal aufgrund seiner Lage an der Route des Goldenen Rings eine der von Touristen meistbesuchten Städte im europäischen Teil Russlands und zieht jährlich Heerscharen von Besuchern in Millionenstärke an. Das Museum der Holzarchitektur zeigt den damaligen Alltag der einfachen Menschen in der Region.

[mb/russland.REISEN]