Es war von vornherein keine allzu gute Idee, als ein Japaner vor kurzem mit dem Fahrrad zum kältesten Punkt der Erde in Jakutien aufbrach. Wie die örtlichen Behörden mitteilten, erlitt der Tourist Erfrierungen und sei auch sonst recht unvorbereitet an sein Abenteuer herangegangen.
In der Region Oimjakon in der nordost-sibirischen Republik Jakutien sinken die Temperaturen im Winter auf bis zu minus 60 Grad Celsius. Immerhin ist die Region von fast 500 Menschen dauerhaft bewohnt, die diese klirrenden Kälte gewohnt sind. Unlängst versuchte ein Japanischer Tourist es ihnen gleichzutun und mit einem Fahrrad bei derzeit herrschen minus 40 Grad den Kältepol zu erreichen.
Unweit des Dorfes Tiungjulju musste er sein Vorhaben mit Erfrierungen aufgeben, wie der Leiter der Abteilung für Außenbeziehungen der Region, Wladimir Wassiljew, mitteilte. Laut Wassiljew habe der Tourist umgehend medizinische Hilfe im Jakutsker Verbrennungszentrum erhalten. „Eine Gruppe von vier japanischen Studenten hat die Temperaturen von minus 40 Grad Celsius in der Region schlichtweg unterschätzt“, erklärte der Beamte.
Wie er anmerkte, war das Zelt in dem die Touristen übernachteten, für diese extrem niedrigen Temperaturen nicht geeignet. „Nach einem Gespräch mit uns gaben sie die Idee auf, dorthin zu reisen. Sie zeigten sich einsichtig, dass es notwendig ist, die angemessene Erfahrung für solche eine Expedition zu haben.“ Die Gruppe habe sich, so Wassiljew, aus eigener Initiative dazu entschlossen, zum Kältepol zu wandern.
Allerdings sei das japanische Generalkonsulat in Chabarowsk über die Tour informiert worden. „Ein entsprechendes Schreiben wurde durch das Büro des russischen Außenministeriums in Jakutsk zugestellt“, sagte der Leiter der Abteilung. Zuvor hatte schon Yves Chaloin, ein 61-jähriger Franzose die Idee gehabt, den Kältepol per Fahrrad zu erreichen, jedoch konnte sein Gefährt den 60 Kältegraden nicht standhalten. Sein Ziel erreichte der Franzose damals aber dennoch.
[mb/russland.REISEN]