Engländer verbringt zwei Wochen auf St. Petersburger Flughafen

Auch wenn das neue Terminal des St. Petersburger Flughafens Pulkowo die modernsten Ansprüche erfüllt, ist dies normalerweise nicht der Ort, an dem man länger als notwendig verweilt. Ein Brite saß dort wegen Problemen mit der Aufenthaltserlaubnis geschlagene zwei Wochen fest.

Seine Aufenthaltserlaubnis ist Anfang Juli abgelaufen. Nachdem der Fall vom Moskauer Bezirksgericht St. Petersburg geprüft wurde, unterzeichnete der englische Staatsbürger Stephen John Byrd am 24. September schließlich ein Verwaltungsprotokoll wegen Übertretung der Regeln zum Aufenthalt in Russland.

Vor Gericht sagte Bird, dass er Russland nicht verlassen wolle, weil seine Frau und sein siebenjähriger Sohn hier leben, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Er wolle, so gab er zu Protokoll, an der Erziehung seines Kindes teilhaben.

Frau weg, Geld weg aber er darf bleiben

Der Brite dürfe, da die Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten, die eine Verletzung des Rechts auf Achtung des Privat- und Familienlebens nicht zulasse, aus rechtlichen Gründen in Russland bleiben, so das Urteil. Er bekam jedoch eine Geldstrafe über fünftausend Rubel, umgerechnet etwa 65 Euro, wegen seines Verstoßes gegen die Meldepflicht.

Bird habe laut Interfax vor acht Jahren im Internet eine Frau aus der Irkutsker Region kennengelernt, zu der er aus London gezogen sei. Trotz eines gemeinsamen Sohnes bandelte die Frau kurz darauf mit einem anderen Mann an.

Daraufhin habe sie Bird Geld für eine Reise nach Hause gegeben, um eine Rente anzumelden und danach nach Russland zurückzukehren, damit er dort, von ihr und ihrem Sohn getrennt, leben könnte. Der größte Teil des Geldes sei jedoch dafür verwendet worden, Geldstrafen für überfällige Dokumente zu bezahlen, als sie versuchten, die Grenze zu überqueren.

Einem Reisebüromitarbeiter gegenüber, der sich dem Problem des Briten annahm und ihm helfen wollte, sagte er, dass er zu dem Zeitpunkt seit 24 Stunden lang nichts mehr gegessen hätte. Über den neuen Liebhaber seiner Frau äußerte sich Bird, dass er ein „idiotischer Trinker“ sei. Lieben würde er sie allerdings noch immer, wird er von der Agentur zitiert.

[mb/russland.REISEN]