Die schnellsten Rentiere der Nenzen im Wettkampf

Im Autonomen Kreis der Nenzen ist es bald wieder soweit. Die örtlichen Rentierfarmer messen sich im Wettstreit um die schnellsten Rentierschlitten. Über fünfzig Teilnehmer werden auch heuer wieder zum Sjamjanthat Meret, dem Nationalfeiertag erwartet.

Am 17. März wird man sich in Narjan-Mar, der Hauptstadt des Autonomen Kreises der Nenzen im Nordwesten Russlands, wieder herausputzen. Die Stadt mit ihren 21.600 Einwohnern, nördlich des Polarkreises, rund 110 Kilometer oberhalb der Mündung der Petschora in die Barentssee gelegen, ist wieder Austragungsort des alljährlichen Traditionsfestes Sjamjanthat Meret.

Touristen gelangen mit dem Flugzeug von Moskau, St. Petersburg und Archangelsk aus in diese Region, nahezu „am Ende der Welt“. Hier bietet sich ihnen die einmalige Gelegenheit, die Lebensweise und die Kultur des indigenen Volkes der Nenzen aus allernächster Nähe kennenzulernen.

Veranstaltet wird dieses Folklore- und Sportfestival von einem eigenen Organisationskomitee der Verwaltung des Autonomen Bezirks. Bei ihr lassen sich auch die Teilnehmer des Rennens registrieren, von ihr werden die Tiere auf ihren Gesundheitszustand hin untersucht. Was heute als Volksfest veranstaltet wird, hatte früher seine Notwendigkeit, um einmal im Jahr nach den ansonsten nomadisierenden Herden zu schauen.

Neben dem Wettkampf der Rentierzüchter wird den Besuchern an diesem Tag natürlich auch allerhand Rahmenprogramm geboten. Es wird das ganze Wochenende über Gerichte der nationalen Küche zur Verköstigung geben, Besucher bekommen einen Einblick in die typischen Lagerstätten der Nomaden, natürlich werden Souvenirs verkauft und ein mannigfaltiges Kultur- und Unterhaltungsprogramm sorgt für gute Laune.

Der eigentliche Höhepunkt des Wochenendes ist sicherlich der Wettkampf um die schnellsten Rentierschlitten. Auf zwei Distanzen über 300, beziehungsweise 600 Meter werden sich die Rentierhirten ab zwölf Uhr Mittags in Tempo und Geschicklichkeit üben. Die feierliche Siegerehrung wird schließlich am Nachmittag den stolzen Gewinner präsentieren.

Das Sjamjanthat Meret soll dazu beitragen, die regionale Kultur zu erhalten und auf die neuzeitlichen Probleme der Nenzen hinweisen, die auch heute noch in der Mehrzahl ein halbnomadisches Leben führen.

[mb/russland.REISEN]