Chanty Mansijsk – Die Neujahrshauptstadt Russlands

Chanty Mansijsk – Die Neujahrshauptstadt Russlands

Den Sommer über ist das westsibirische Chanty Mansijsk eher ein Industriezentrum der Ölindustrie. In den Wintermonaten jedoch verwandelt sich der Ort in ein blühendes Touristenzentrum für den Ski- und Snowboardsport. Nicht alleine deshalb wurde der Ort wieder zur diesjährigen Neujahrshauptstadt des Landes auserkoren.

Als in den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts ein paar Kilometer nördlich der, im 16. Jahrhundert von abenteuerlustigen Kosaken gegründeten, Siedlung Samarowo der Ort Chanty Mansijsk in der westsibirischen Landschaft emporwuchs, konnten die dort ansässigen Chanten und Mansen noch nicht ahnen, welcher Trubel sie einmal erwarten wird.

Hochburg des Wintersports im Weihnachtsglanz

Alljährlich fallen im Winter Touristen zu hunderttausenden in dem beschaulichen Städtchen ein, um hier ihre Ferien zu verbringen. Außerdem werden regelmäßig publikumsträchtige Rennen im Rahmen des Biathlon-Weltcups ausgetragen. Diesen Winter wird dem Ort, der inzwischen auf rund 80.000 Einwohner angewachsen ist, die besondere Ehre zuteil, russische „Neujahrshauptstadt 2018-2019“ zu sein.

Der Winter ist ohnehin die schönste Jahreszeit für eine Reise in die Region Ugra. Hier wirbt man mit unglaublich reinem und luftigem Schnee, die Ortschaften sind hübsch dekoriert und belebt. Die Häuser, Straßen und Plätze funkeln und werden von bunten Lichtern in ein Wintermärchen getaucht. Nach guter Tradition trifft man sich in der Stadt, um die Neujahrsnacht zusammen auf dem zentralen Platz zu verbringen.

In dieser Saison bietet sich den Einwohnern und Touristen Chanty Mansijsks überdies die Möglichkeit, mehr als zwanzig Veranstaltungen zu besuchen. Aus Schnee modellierte Märchenfiguren, die bereits im Dezember anlässlich eines Kreativwettbewerbs geschaffen wurden, erzählen die Legenden des historischen „Samarowgrad“, unglaubliche Schneemobilstunts beim „Festival der Extreme“ vertreten die Moderne.

Action mit dem Snowmobil

Während dieses „Turnier des technischen Wintersports“ am 5. Januar die besten Athleten Russlands zusammen bringt, um bei Wettkämpfen im Schneemobil-Langlauf um den Pokal des Bürgermeisters zu kämpfen, bekommen bereits am 2. Januar die Teilnehmer des „SPA-Festivals“ den Charme extremer SPA-Prozeduren im russischen Stil zu spüren. Wer will, kann nach der Banja mitten auf der Straße in die klirrende eisige Kälte eintauchen.

Auf einem angeschlossenen Öko-Markt präsentiert sich die Region Ugra von ihrer gesunden Seite und lädt zum Probieren ein, was alles für einen gesunden Lebensstil gekauft werden kann. Die besten Köche der Stadt werden zudem am 4. Januar im Rahmen des kulinarischen Wettbewerbs „Ugra am Geschmack erfahren“ einzigartige Gerichte der russischen, sibirischen und ethnographischen Küche der indigenen Völker zubereiten.

Es hat übrigens einen besonderen Grund, weshalb sich Chanty Mansijsk in den kommenden Wochen so umtriebig zeigt: Am 7. Dezember begann der „Allrussische Kongress der Frost- und Schneemädchen“ zu denen am 29. Dezember die kreativsten, fröhlichsten und frostbeständigsten Weihnachtsmänner aus Weliki Ustjug, der Heimat von Väterchen Frost, stoßen werden. Dann wird auch die mystische Tschumowaja-Straße eröffnet werden.

Treff der Kulturen

Tschum heißen in der Sprache der sibirischen Eingeborenen die Zelte der Rentiernomaden, ähnlich dem nordamerikanischen Tipi. Diese werden anstatt Häusern und Hütten die Straße säumen, auf der den ganzen Tag über Rentierschlitten als Verkehrsmittel dienen. In den Tschums zeigen die Familien der Ureinwohner ihre Kultur und verköstigen Besucher mit typischen Gerichten. Selbstverständlich werden auch Souvenirs und Kunsthandwerk auf dem Ethno-Fest feilgeboten.

Zudem wird von den Veranstaltern ein Touristenpass angeboten, der extra für die Besucher des Projekts „Chanty-Mansijsk – Neujahrshauptstadt“ konzipiert wurde. „Wir haben ein magisches Dokument vorbereitet, das weitere Überraschungen für die Gäste der festlichen Veranstaltungen bereit hält“, erklärt Anna Linker, die Direktorin des örtlichen Büros für Tourismusentwicklung und Außlandsbeziehungen.

„Wenn dieses bei der Touristeninformation oder an einem beliebigen Ort des Projekts abgegeben wird, so erhält der Inhaber des Passes an den Veranstaltungsstätten eine kleine Aufmerksamkeit und nimmt am Ende des Projekts an einer Verlosung der Organisatoren und Partnern der ‚Neujahrshauptstadt‘ teil“, fügt Linker hinzu. Nicht ohne darauf hinzuweisen dass die Anzahl der Pässe begrenzt sein wird und sich die Besucher deshalb sputen sollten.

[mb/russland.REISEN]