Blickt man dieser Tage aus dem Fenster, fällt es schwer, sich den nächste Sommer auch nur ansatzweise vorzustellen. Die Reisebranche arbeitet jedoch jetzt bereits auf Hochtouren, um auf der Krim die kommende Saison vorzubereiten. Nun soll der Campingtourismus in Bahnen gelenkt werden.
Auf der Krim ist das „Wildcampen“ seit Generationen nicht mehr wegzudenken. An den schönsten Stellen, inmitten herrlichster Natur oder gleich am Strand, schlug schon der Sowjetbürger sein Zelt auf, um die Ferien auf der Halbinsel billig zu genießen. Damit soll nun Schluss sein, der Anblick der spartanischen Urlauber, die im Freien übernachten, trübt plötzlich das schöne neue Bild des russischen Prestigeobjekts.
Da nun jedoch nicht jeder Besucher bereit ist, seinen Urlaub in einem der mehr oder weniger komfortablen Hotelzimmer, zu mitunter exorbitanten Preisen, zu verbringen, wurde von den zuständigen Stellen beschlossen, Campingplätze anzulegen,um den Strom der Individualisten zwar zuzulassen, ja gar zu fördern, aber dennoch in geordnete Bahnen zu lenken.
„Um ein Netzwerk von Autocamps zu schaffen, sind derzeit 29 Standorte vorbereitet worden. Die Nachfrage nach diesen Plätzen ist groß, weil es ein klares und einfaches Geschäftsmodell gibt“, sagte vor kurzem der Minister für Kurorte und Tourismus auf der Krim, Wadim Woltschenko, auf dem Allrussischen Kongresses der Reiseveranstalter und Reiseagenturen in Sotschi.
Laut Woltschenkos Einschätzung herrsche unter Geschäftsleuten und potentiellen Investoren durchaus großes Interesse und dementsprechend sei auch die Nachfrage nach diesen Standorten. Er betonte, dass sich die geplanten Campingplätze innerhalb von drei Monaten auszahlen würden. Die anfänglichen Investitionen in diese Zelt- und Stellplätze bezifferte er auf nicht mehr als fünf Millionen Rubel, das entspricht knapp 70.000 Euro.
Gleichzeitig unterstrich der Minister dabei die Bedeutung des Autotourismus über die neu gebaute Brücke über die Meerenge von Kertsch, die seit ihrer Eröffnung am 15. Mai dieses Jahres bereits von weit mehr als drei Millionen Fahrzeugen passiert wurde. Zudem dürften Campingplätze auch für Rucksackreisende interessant sein, die einen Low Budget-Aufenthalt auf der Ferienhalbinsel planen.
[mb/russland.REISEN]