Brücke auf die Krim fast fertig

Brücke auf die Krim fast fertigFoto: Kremlin.ru

Die Krim-Brücke kann weit früher fertig gestellt sein, als vorerst gedacht. Die Eröffnung war ursprünglich für Ende des Jahres geplant, nun könnte sie bereits diesen Sommer genutzt werden. Präsident Putin besichtigte die Baustelle.

Der russische Präsident Wladimir Purin gab sich vor der Präsidentschaftswahl am kommenden Sonntag noch einmal die Ehre, um der Schwarzmeer-Halbinsel Krim einen Kurzbesuch abzustatten. Vorrangig ging es bei der Stippvisite sicherlich um die Gunst der Wähler, die, seitdem sich die Krim dafür entschied wieder Russisch zu sein, zum Föderationskreis Südrussland gehört.

Zum Programm des präsidialen Krimbesuchs zählte auch ein Abstecher zur Baustelle der Brücke über die Meerenge von Kertsch. „Eine interessante Baustelle, eine mächtige“, staunte Putin bei der Besichtigung. Und sie sei dem Terminplan weit voraus, wie er feststellen durfte. „Sie wird bereits im Mai für den Autoverkehr fertig sein“, bestätigte daraufhin der Bauleiter des Projekts.

Dem Präsidenten scheint das recht zu sein: „Ich würde mich sicherlich freuen, wenn sie die Leute während der Sommersaison nutzen können“, wird Putin von der Agentur Tass zitiert. Mehr ist von dem Smalltalk leider nicht überliefert, aber es steht außer Frage, dass die Fertigstellung der Brücke, die die Ferieninsel mit dem Festland verbindet, einen ernstzunehmenden Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Krim darstellt.

Die Krim- oder auch Kertsch-Brücke wird die erste ihrer Art vom Festland auf die Halbinsel im Schwarzen Meer sein. Zwar gab es bereits während des Zweiten Weltkriegs den Bau einer Brücke durch eine paramilitärische Bautruppe im nationalsozialistischen Deutschland, die Konstruktion wurde jedoch unvollendet beim Rückzug der deutschen Truppen wieder gesprengt. Eine daraufhin von den Sowjets installierte Eisenbahnbrücke fiel 1945 dem Treibeis zum Opfer.

Erst im Jahr 2014 wurden die Pläne für die Krim-Brücke wieder aufgegriffen und 2016 schließlich in die Tat umgesetzt. Vorgesehen ist eine 19 Kilometer lange Pfeilerbrücke von Kertsch auf der Krim bis auf die Halbinsel Taman in der Region Krasnodar. Die vierspurige Autobahn sollte ursprünglich im Dezember 2018 fertiggestellt sein und die zweigleisige Eisenbahntrasse 2020.

Zu den Baukosten, die mit 228 Milliarden Rubel, das entspricht etwa 3,5 Milliarden Euro, vom Staatshaushalt getragen werden, werden, kommen noch die beiden Auffahrten hinzu. Diese fallen in den Zuständigkeitsbereich der Verwaltungen Krasnodars und der Republik Krim. Täglich bis zu 40.000 Fahrzeuge sollen so ab diesem Sommer gebührenfrei, in 35 Meter Höhe über rund 600 Pfeiler, auf der längsten Brücke Europas fahren.

[mb/russland.REISEN]