„Beringia-2019“ – Das härteste Schlittenhunderennen Russlands

„Beringia-2019“ – Das härteste Schlittenhunderennen Russlands

Die diesjährigen Teilnehmer für das berühmt-berüchtigte Schlittenhunderennen auf der Halbinsel Kamtschatka in Russisch Fernost stehen fest. Ab 3. März werden sie zwanzig Tage lang um den Titel des besten Mushers Russlands kämpfen.

Die erste Etappe ist gleichzeitig auch die längste – 210 Kilometer werden dann die 19 gemeldeten Hundeschlittenlenker zwischen den Dörfern Esso und Chairjuzowo durch die Winterlandschaft Kamtschatkas hetzen. Insgesamt haben die Fahrer 16 Etappen zu bewältigen, die Gesamtstreckenlänge beträgt mindestens 1.500 Kilometer. Falls das Wetter mitspielt, werden die Veranstalter das Ziel um die Distanz von weiteren 600 Kilometer verlängern.

Schon längst hat sich die „Beringia“, die zum ersten Mal im Jahr 1990 an den Start ging, ihren festen Platz im russischen Guinessbuch der Rekorde gesichert. Die Strapazen für Mensch und Tier sind nahezu unvorstellbar, weswegen den Hunden auch längere Ruhephasen eingeräumt werden. Jedem Musher, so die Bezeichnung für die Schlittenhundefahrer, stehen außerdem Austauschgespanne zur Verfügung, da die Tiere ohnehin schon an ihre Grenzen gehen müssen.

Mehr als 2.000 Kilometer durch die eisige Wildnis

Damit sich auch die Schlittenlenker erholen können, werden zwei Ruhetage eingehalten, an denen die Besucher anderweitig unterhalten werden. Mittlerweile hat sich die „Beringia“ zu einem der bedeutendsten Publikumsmagneten der gesamten Halbinsel entwickelt. Ein erster Höhepunkt, gleich zum heutigen Auftakt der inzwischen einmonatigen Großveranstaltung, war das Kinderrennen, bei dem fünf bis achtjährige Nachwuchsfahrer über die Distanz von drei Kilometern ihr Können unter Beweis stellen durften.

„Das Rennen hat sich längst zu einer großen und bekannten Marke der Kamtschatka-Region entwickelt, die einen starken Anziehungspunkt für Touristen in unserer Region darstellt. Deshalb haben wir dieses Jahr zum ersten Mal in der Geschichte des Rennens die Termine schon lange bevor es begann festgelegt“, erklärte der Vizegouverneur des Gebiets Kamtschatkas, Alexej Woitow, am Rande der Eröffnung den zahlreichen Medienvertretern.

So hätten die Veranstalter die Gewissheit, fuhr Woitow fort, dass Reiseveranstalter und Tourismusunternehmen ihre Routen in Kamtschatka planen und dieses touristische Produkt umsetzen können. Man kann dem Politiker ihm nur recht geben, wenn er sagt: „All das wirkt sich positiv auf die Qualität der erbrachten Leistungen und auf die Anzahl der Gäste aus.“ Erst vor kurzem wurde dieses Engagement bei einer Gala in St. Petersburg mit dem „Oscar der Veranstaltungs-Industrie“ belohnt.

Publikumsmagnet in Russlands Fernem Osten

Mit 400 Rubel, beziehungsweise rund fünf Euro, ist der Eintrittspreis, von der Anfahrt einmal abgesehen, zudem in der untersten Kategorie für hochkarätige Events verortet und somit für ein breites Publikum erschwinglich. Kurzentschlossene können die begehrten Tickets bis auf weiteres über die offizielle Seite www.beringia41.ru beziehen.

Die Fahrer, die an dem Rekordrennen teilnehmen werden, kommen aus Karelien, Moskau, Tscheljabinsk und natürlich Kamtschatka selbst. Unter ihnen auch der Vorjahreszweite, Wjatscheslaw Demtschenko aus der russischen Hauptstadt. Sein größter Konkurrent, so steht zu erwarten, wird sicherlich Andrej Semaschkin aus Kamtschatka sein, der bei der letztjährigen „Beringia“ den dritten Platz belegte.

Ihnen und den anderen Mushers winkt neben einem handgefertigten Paneel, das aus elf verschiedenen Halbedelsteinen zusammengesetzt ist, ein stattliches Preisgeld von insgesamt elf Millionen Rubel, fast 150.000 Euro. Für die drei Sieger entfallen davon je nach Platzierung drei, zwei und eine Million Rubel. Zudem sind die Teilnehmer des Rennens auch noch für den Preis „Treue zu den Traditionen des Nordens“ nominiert, der zusätzlich ausgelobt wird.

Die juwelenbesetzte Tafel, die den Gewinner der „Berlingia 2019“ voraussichtlich am 23. März krönen wird, ist übrigens Wladimir Petrowitschch Samarskj, den „Flügeln der Beringia“, gewidmet. Der Hubschrauberpilot war bis zu seinem Tod im Jahr 2002 ein unermüdlicher Garant dieses Rennens, indem er den Gespannen Fracht und Lebensmittel in die nördlichen Dörfer flog und die Musher mit ihren Hunden wieder zurück nach Hause brachte.

[mb/russland.REISEN]