Bald Schwarze Liste für Flugreisende in Russland?

Bald Schwarze Liste für Flugreisende in Russland?Foto: © Michael Barth

Der „Allrussische Passagierverband“ plädiert für die Erstellung einer generellen Schwarzen Liste für Reisende, die bei Flügen bereits negativ aufgefallen sind. Dies diene dem Schutz der Passagiere und der Besatzung gleichermaßen, heißt es. Betroffen sind vor allem Charterflüge.

„Teilnehmer des Tourismusmarktes, die Charterflüge organisieren, haben aufgrund von Lücken in der russischen Gesetzgebung keine Gelegenheit, Serviceangebote abzulehnen“, heißt es ein wenig amtsholprig in einem Dokument des Vorsitzenden des „Allrussischen Passagierverbandes“, Ilja Sotow.

In dem Schreiben bittet er den Leiter des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung, Maxim Oreschkin, geeignete Schutzmaßnahmen für Airlines und Reiseveranstalter auszuarbeiten. Beispielsweise mit der Einführung von Schwarzen Listen mit den Namen von Passagieren auf Flügen, da das gegenwärtige System die Ermittlung des Endkunden nicht zulasse, beklagt Sotow.

Nicht unerheblicher Imageschaden

Dies bedeutet im Klartext, dass bereits auffällig gewordene Passagiere lediglich auf internen Listen der betroffenen Fluggesellschaften geführt werden, jedoch jederzeit bei anderen Reiseunternehmen erneut problemlos einen Platz buchen können. „Wenn es Agenturen ermöglicht werde, die Daten der Luftfahrtunternehmen prüfen zu können, bevor sie die Flugtickets ausstellen, könnten sie Risikokunden von vornherein ausklammern“, so der Verbandsvorsitzende.

Anhand jüngster Beispiele unterstrich Ilja Sotow die dringliche Notwendigkeit solcher Schwarzen Listen. So stand erst vor kurzem eine 22-jährige Moskauerin vor Gericht, weil sie an Bord einer Maschine der Ural Airlines ausgerastet war und in einem Flugzeug, das in die Türkei flog, randalierte ein Passagier derart vehement, dass der Flug in Sotschi unterbrochen werden musste.

Aufgrund solcher Vorfälle habe jeder zu leiden, betont Sotow in seinem Schreiben an den Minister. „Sowohl die Mitreisenden, die das Chaos in der Kabine ertragen zu haben, als auch die Fluggesellschaften, die dadurch gegebenenfalls Verluste hinnehmen müssen. Aber auch Reiseveranstalter, die wegen solcher Vorfälle bereits negative Bewertungen erhielten.“

[mb/russland.REISEN]