Währen die letzten Urlauber auf der Krim noch die Sonne der sogenannten Samtsaison genießen, hat die für die Autobahn auf der Krimbrücke zuständige Straßenmeisterei die Straße für den zu erwartenden Kälteeinbruch vorbereitet. Der Winter auf der Halbinsel kann kommen.
„Der Schnee fällt Ende Dezember und bleibt normalerweise nicht lange liegen, die Abkühlung ist selten von langer Dauer“, erklärt Grigorj Sokol, der stellvertretender Leiter der Straßenmeisterei Taman den Winter an der Meerenge von Kertsch. „Der kälteste Monat ist der Januar, dann beträgt die durchschnittliche Monatstemperatur um minus 1,6 Grad Celsius“, sagt er und muss einschränken, dass die Winter in seinem Zuständigkeitsgebiet äußerst instabil seien.
Milde aber tückische Winter
Gleichzeitig kommt es tagsüber im Winter jedoch häufig zur Erwärmung um den Gefrierpunkt und bei der hohen Luftfeuchtigkeit an der Straße von Kertsch zu Eisglätte auf der Straße. „Solche klimatischen Eigenschaften bedingen bestimmte Anforderungen für die Instandhaltung der Straße in der Winterzeit“, die Mannschaft, die sich um die Sicherheit auf der Autobahn kümmert, weiß dann was zu tun ist.
Doch zunächst analysiert der diensthabende Verantwortliche der Brücke sowie die aktuell herrschenden meteorologischen Verhältnisse, um eine Entscheidung über vorbeugende Maßnahmen für den Straßenbelag zu treffen. Der Streckendienst erhält täglich Vorhersagen von Wetterstationen und Kurzzeitvorhersagen von automatischen Wetterdiensten, die auf der Brücke innerhalb der Struktur des automatisierten Verkehrsmanagementsystems operieren. Diese Stationen warnen vier Stunden vor Auftreten von gefährlichen Bedingungen auf der Straße.
Auf alles gefasst
Nachdem die Prognosen eingegangen sind, kann der Winterdienst ein bis zwei Stunden vor Eintreten einer Gefährdungslage vorbeugende Maßnahmen an der Fahrbahn durchführen. Diese Vorbereitungen minimieren das Risiko der Straßenglätte, sorgt für den notwendigen Grip der Beschichtung und gewährleistet dadurch die Verkehrssicherheit im Winter.
Die kalkulierbaren Risiken sind gefrorener Nebel auf dem Straßenbelag und ein plötzlicher Temperaturabfall, wobei es vorkommen kann, dass die Luft für zwei bis sechs Stunden von Plusgraden auf minus zwei bis minus fünf Grad Celsius absinkt. Der Morgentau und eine Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent, Nieselregen und Nebel sind weitere Wetterverhältnisse, mit denen die Arbeiter jederzeit rechnen müssen.
Dazu kommt das Warten auf vorhergesagte Eisglätte oder auf Schneefall mit der Möglichkeit, dass die weiße Pracht auf der Straße liegen bleibt. Grigorj Sokol betont als Verantwortlicher, dass der Straßenbelag auf der Krimbrücke umweltverträglich bearbeitet wird.
Jederzeit einsatzbereit
Dazu werde der Asphalt von Straßenmaschinen mit einer Lösung aus Wasser und Salz besprüht. Im Werkshof der Straßenmeisterei warten in einem Reservoire 330 Tonnen Salz auf ihren Einsatz. Etwa 30 Tonnen spezieller Zusatzstoffe könnten dann zusätzlich im Falle einer signifikanten Verschlechterung der Wetterbedingungen verwendet werden, um die Wirkung der Lösung zu verbessern. Bei Schneefall würde die Fahrbahn zudem mechanisch gereinigt, so der Zuständige.
Alle Abflüsse entlang der Fahrbahn auf der Krimbrücke laufen im Abstand von 50 Metern in Entwässerungstrichter eines geschlossenen Sammlers. Von da läuft der Abfluss entlang der Auffangwannen, die unter den Brückenfeldern befestigt sind, zu örtlichen Aufbereitungsanlagen. In ihnen durchlaufen die Abwässer mehrere aufeinanderfolgende Reinigungsstufen, bevor das gereinigte Wasser mit ultravioletter Strahlung desinfiziert wird. Elektrische Heiz- und Wärmedämmsysteme verhindern während der Winterperiode das Einfrieren der Anlage.
[mb/russland.REISEN]