Ausländer entdecken durch E-Visa Russlands Fernen Osten

Ausländer entdecken durch E-Visa Russlands Fernen Osten

Seit der Einführung des elektronischen Visums für bestimmte Gebiete Russlands verzeichnet der Ferne Osten des Landes einen deutlichen Zuwachs von Touristen. Die seit dem Sommer 2017 gültige Visaerleichterung lockt vor allem Chinesen und Japaner.

Lange Zeit hat es zwar gedauert, bis die Gesetzesänderung seinerzeit in trockenen Tüchern war, am Ende jedoch hat sich die vereinfachte Visaregelung für den Tourismus Russlands doch gelohnt. Auch wenn es nur bestimmte Regionen und Städte sind, in denen diese Regelung greift, sprechen die Zahlen dort bereits von einem erfolgreichen Experiment. Nach Russland-Fernost kommen heute mehr Touristen als jemals zuvor.

Bisher können Bürger aus insgesamt 18 verschiedenen Ländern den Vorteil des neuen Erfassungsmodells „E-Visa“ für ihre Reise nutzen. Ein solches Visum wird kostenlos und ohne Konsulargebühren ausgestellt, sofern es bis spätestens vier Tage vor der Einreise bei bestimmten Agenturen beantragt wurde. Die Einreise selbst muss letztendlich an festgelegten Grenzstationen erfolgen.

Über tausend Visa wöchentlich

Dem Pressedienst des russischen Ministeriums für Ost- und Ostentwicklung zufolge seien inzwischen fast 61.000 Touristen aus dem Ausland in den Fernen Osten der Russischen Föderation mit der vereinfachten Einreiseregelung eingereist. Seit Januar 2019 haben demnach mehr als 20.000 Ausländer elektronische Visa erhalten, um die Region zu besuchen. Alleine in der letzten Woche seien mehr als eintausend E-Visa ausgestellt worden, heißt es.

Am häufigsten würden Visaanträge von Bürgern aus China und Japan gestellt. So wurden in der vergangenen Woche 1.279 Visa für Chinesen und fast dreihundert für Japaner ausgegeben, berichtet das Ministerium. Mit ihrem Visum dürfen sich die Besucher nach ihrem Grenzübertritt acht Tage lang in der Russischen Föderation aufhalten. Das E-Visum ermöglicht die einmalige Einreise und verliert dreißig Tage nach der Ausstellung seine Gültigkeit.

Bisher können Touristen mit einem elektronischen Visum in sechs fernöstliche Regionen einreisen. Dazu gehören die Flughäfen Wladiwostok, Petropawlowsk Kamtschatski, Blagoweschensk, Chabarowsk, Sachalinsk und Anadyr sowie die Seehäfen Wladiwostok, Zarubino, Petropawlowsk Kamtschatski, Korsakow und Poslet. Des weiteren lassen die Bahnkontrollpunkte Pogranitschnj, Chasan, Machalino und die Straßenübergänge Poltawka und Turlj Rog elektronische Visa zu.

Ab dem 1. Juli werden elektronische Visa um die Republik Burjatien und das Trans-Baikal-Gebiet erweitert. Einen Wermutstropfen allerdings hat diese vereinfachte Einreiseregelung dann doch noch: Unter den achtzehn Ländern, für deren Staatsbürger das E-Visum gültig ist, befinden sich bislang keine aus Europa. Für Reisende aus den westlichen Ländern greift nach wie vor die normale Visaregelung mit dazugehöriger Prozedur der Formalitäten sowie der erforderlichen Kosten.

[mb/russland.REISEN]