1,5 Millionen ausländische WM-Touristen erwartet

Der Vorsitzende des Staatsduma-Ausschusses für Körperkultur, Mikhail Degtjarew, gab während einer Pressekonferenz bekannt, mit wie vielen Touristen aus dem Ausland während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland offiziell gerechnet wird. Demnach werden voraussichtlich 1,5 Millionen WM-Gäste erwartet.

Degtjarew sieht es positiv, denn seiner Ansicht nach helfe dieser WM-Tourismus dem Ausland, seine Russophobie zu überwinden. „In allen 11 Städten wird der Schulung und Einweisung des Personals, einschließlich der englischsprachigen Mitarbeiter, große Aufmerksamkeit geschenkt“, berichtete er von den Hausaufgaben, die Russland dabei zu leisten hat.

„Wir möchten, dass alles mit großer Liebe organisiert wird“, sieht der Parlamentarier sein Land in der Pflicht. „Bis zu 1,5 Millionen ausländische Fans werden hierher kommen – das ist eine riesige Menge, wir haben noch nie zuvor solche Massen erlebt, aber alles ist bereit“. Der Leiter des Duma-Komitees gibt sich betont optimistisch.

Die simple, seiner Meinung nach aber effektive Lösung dieser Aufgabe hat er auch gleich parat. „Wir haben eine Formel entwickelt: Inbound-Tourismus kuriert Russlandfeindlichkeit.“ So einfach ist das. „Wer nach Russland kommt, stürzt sich in unsere Atmosphäre und ist zufrieden, glücklich und die Herzen werden mit Liebe erfüllt sein. Und niemand wird irgendwelchen falschen Nachrichten über Russland mehr glauben schenken“, schwärmt Degtjarew.

„Nun, der Inlandstourismus geht gegen Fremdenfeindlichkeit vor: Es genügt, in eine andere Region zu kommen, um zu verstehen, dass dort auch das Russland ist, wie sie es lieben“, glaubt der Politiker. Bereits letztes Jahr gab der Bürgermeister der WM-Ausrichterstadt Kaliningrad seinen Mitbürger ebenfalls gute Ratschläge mit auf den Weg.

Über den Radiosender Komsomolskaia Prawda verkündete Alexander Jaroschuk seine Vorstellungen, wie mit ausländischen Besuchern umzugehen sei. „Falls Sie Englisch sprechen, helfen Sie den Touristen, geben Sie ihnen Ratschläge, unterhalten Sie sich mit ihnen“, riet er. Ferner forderte der Bürgermeister die Kaliningrader auf, vor den Spielen freiwillig bei Aufräumaktionen mitzuhelfen.

Bis zu 150.000 Touristen werden in der russischen Enklave zu den WM-Spielen erwartet. Da empfehle es sich „die Stadt zu verlassen, um sich auf dem Land auszuruhen“. Die Arbeitgeber bat er um zusätzliche Urlaubstage für ihre Mitarbeiter. Zudem rief Jaroschuk die Kaliningrader auf, die Innenstadt während der Fußballspiele zu meiden, da die Straßen ohnehin den Shuttle-Bussen der Fans vorbehalten seien.

Den besten Ratschlag hob sich der Bürgermeister damals jedoch für den Schluss seiner Radioansprache auf. „Ich rufe alle dazu auf, gastfreundlich und nett zu sein und niemanden zu schlagen!“ Bei soviel Herzlichkeit freuen wir uns doch gleich noch vielmehr auf die WM.

[mb/russland.REISEN]